1060 Wien
Ein Beitrag von Bloggerin Ute Schneider
Das Planen einer Yogastunde ist ein sehr persönlicher und kreativer Prozess. Manche LehrerInnen notieren sich Ideen, die ihnen während ihrer eigenen Yoga-Praxis einfallen, oder die sie bei anderen LehrerInnen gesehen haben. Andere bleiben bei ihren altbewährten Techniken oder sich vom Moment inspirieren lassen.
Ein Beitrag von Bloggerin Ute Schneider
Es gibt sicher keinen richtigen, falschen, oder den „einen“ Weg, aber wenn du erst neu beginnst zu unterrichten oder etwas Inspiration benötigst, dann haben wir hier ein paar Anregungen für dich, welche eine Inspiration für deinen persönlichen Prozess sein könnten:
Unser Unterricht kann nur authentisch und inspirierend für andere sein, wenn wir von unserer eigenen Praxis ausgehen. Hier gibt es eine sehr passende Aussage von Aadil Palkhivala aus einem Yoga Journa Artikel vom August 2010:
Most of us who do yoga yearn for more from practice than just physical benefits — indeed, for more than just benefit to ourselves. But how can twisting our bodies, opening our hips, and straightening our legs make a difference in the wider world? How can lifting our chests help lift up this troubled planet? Our asana practice can have a positive impact because it constantly asks us to become more sensitive, more conscious, more aware of ourselves — not just our bodies but also our minds, feelings, emotions, and our very nature. The real value of asana practice is that it can teach us to tune in and truly feel. As our sensitivity increases, life becomes more rich….awareness makes us clearer…..we become more effective in all of our actions, and our presence begins to inspire and bring out the best in people around us. (Aadil Palkhivala)
Schaffe eine Athmosphäre, die dein entspanntes Verhalten und dein Kreativität widerspiegelt: zB Kerzen, Musik usw. Entspanne dich, zentriere dich und erlaube dir selbst offen und empfänglich zu sein. Dies kann ein Weg sein, kreative Momente zu entwickeln.
Die wohl wichtigste Funktion eines Yogalehrers ist, deinen SchülerInnen die bestmöglichste Hilfe und Unterstützung während der Yogapraxis zu sein. Es macht einfach einen großen Unterschied, ob man Yoga-Anfänger, physisch eingeschränkte Personen, Athleten oder Personen, die man noch nie gesehen hat unterrichtet. Unterrichtet man in einem Yogastudio, einem Fitnesscenter oder in einem Krankenhaus? Diese Umstände sollten die Planung deiner Yoga-Klasse auf jeden Fall beeinflussen.
So macht es beispielsweise Sinn, Anfänger die Positionen öfter zu wiederholen, dafür aber nicht so lange halten zu lassen. Erfahrene SchülerInnen können die Positionen durchaus länger halten. In beiden Fällen sollte der Grundsatz des „sthira sukham asanam“ (feste, angenehme Asana) eine große Rolle spielen.
Man kann sich vorstellen, wie stark Probleme oder Einstellungen der SchülerInnen die Yoga-Klasse beeinflussen können. Somit können sich auch daraus Themen für die Stunde ergeben, wie zB Stressabbau, chronische Rückenschmerzen, wenig Muskelkraft, geringes Selbstbewusstsein, Depression usw.
Folgendes Beispiel: Die Gruppe hat ein sehr geringes Selbstbewusstsein. Somit ergibt sich folgende Intention: Man könnte die Stunde mit einfachen, ruhigen Asanas beginnen, dabei benützt man Worte, die das Selbstbewusstsein heben. Danach könnte man mit Pranayama fortfahren, dabei die Länge und Tiefe des Atems trainieren. Standstellungen helfen besonders, sich zu erden und an Stärke zu gewinnen. Dabei helfen auch Affirmationen, die das Wurzelchakra betreffen, wie zB „Ich bin hier, jetzt, in meinem Körper“ oder „ Ich bin hier und sicher“.
Man könnte noch spezifischer werden:
Verbreitete Themen im Yoga sind zB Erdung, Loslassen, Herzöffnen, sich mit dem Höheren verbinden usw.
Außerdem könntest du auch die Yoga-Philosophie vorstellen bzw. vertiefen. Hierzu einige Punkte zur Anregung:
Yoga besteht nicht nur aus Asanas, sondern auch aus Pranayama, Mantra singen, Meditation und vielem mehr. Bringe deinen SchülerInnen auch diesen Aspekt des Yoga bei.
Gehe die Asanas, die du unterrichten möchtest, auf jeden Fall davor selbst durch und werde dir bewusst, wo deine SchülerInnen Schwierigkeiten haben könnten. Zerlege die Asana in verschiedene Teile und überlege dir Alternativen, falls deine SchülerInnen noch nicht so weit sind.
Überlege dir vor der Klasse, in welchem Bereich du selbst noch wachsen möchtest, oder worauf du dich persönlich konzentrieren möchtest. Möchtest du gerne mehr unterstützen und im Raum herumgehen? Oder möchtest du weniger reden und den SchülerInnen mehr Zeit für sich geben? Oder möchtest du ein Thema sich konsequenter durch die Stunde ziehen lassen? Diese Überlegungen helfen dir, nicht in das immer gleiche „Unterrichtsmuster“ zu fallen, sondern auch als LehrerIn immer wieder neue Seiten zu zeigen.