1060 Wien
Gestern schrieb ich über die Veränderung, die eintritt, wenn wir uns darauf konzentrieren, wie wir sind, anstatt nur darauf, was wir tun. Nirgendwo wird dies deutlicher und wichtiger als in der Asana-Praxis.
Betrachten wir die Kindshaltung bei den Yoga-Stellungen. Physisch ist es eine Haltung, bei der man sich auf die Fersen setzt, die großen Zehen zusammen und die Knie auseinander, den Oberkörper nach vorne über die Beine beugt und die Stirn auf den Boden legt. So führt man die Haltung aus. Aber nichts davon beschreibt die vielen Möglichkeiten, in dieser Haltung zu sein.
Es ist ein Pranam, die klassische Haltung der Ehrerbietung in der indischen Tradition. So praktiziere ich sie oft, indem ich die Form der Verbeugung mit dem inneren Gefühl des Dankes und der Ehrung all dessen, was ich als Schülerin empfangen habe, erfülle.
Diese Woche nahm dieselbe Haltung für mich eine ganz andere Energie an. Sie wurde zu einer Haltung, in der ich dieselbe Ehrfurcht und Dankbarkeit mir selbst entgegen brachte und das Gefühl der Ehrung nach innen wandte. Ich brauche eine körperliche Erinnerung an das, was schon immer mein Ziel für diese Praxis war – mich selbst vollständig und ganz zu lieben und zu ehren, so wie ich bin. Ich nutzte meine Asana-Praxis, um dies zu tun.
Tatsächlich erkennen wir, wenn wir auf dem Weg fortschreiten, dass Yoga viel weniger damit zu tun hat, was wir tun, und viel mehr damit, wie wir es tun. Ebenso zeigt sich wahre Selbstliebe nicht in erster Linie in den Dingen, die wir im Namen der „Selbstfürsorge“ tun, sondern in der inneren Umgebung, die wir schaffen und die diese selbst mitfühlenden Handlungen hervorbringt, meint ihr nicht?
Es muss natürlich nicht die Kindshaltung sein. Es muss überhaupt keine Asana sein.
Es kann die Zärtlichkeit sein, die wir im Atem finden, im Entspannen unserer Schultern.
Alles, was die Erinnerung daran weckt, freundlich zu uns selbst zu sein und uns eine Pause zu gönnen.
Wie werdet ihr heute die innere Haltung der Liebe einnehmen?
In Liebe,
Christine
Learning 29: Asana-Praxis geht weit über die physische Ausführung hinaus. Die innere Haltung und Intention, mit der wir eine Asana einnehmen, können ihre Bedeutung und Wirkung grundlegend verändern.
Learning 30: Selbstliebe in der Yoga-Praxis bedeutet nicht nur, bestimmte Übungen zu machen, sondern eine innere Umgebung der Selbstakzeptanz und des Mitgefühls zu kultivieren.
Learning 31: Yoga bietet uns vielfältige Möglichkeiten, Selbstfürsorge zu praktizieren – sei es durch körperliche Übungen, Atemtechniken oder einfach durch bewusstes Innehalten und Selbstreflektion.
Learning 32: Die Fähigkeit, eine Yoga-Pose mit verschiedenen inneren Haltungen zu praktizieren, fördert unsere emotionale Flexibilität und Anpassungsfähigkeit im täglichen Leben.
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