Demonstration im Yoga-Unterricht
Ein Beitrag von Yogawege-Bloggerin Manuela Hauser
Wann und was demonstriere ich?
Zuerst stellt sich die Frage, wann es notwendig ist eine Asana, eine Haltung vorzuzeigen. Über dieses Wann entscheidet der Lehrer/In individuell und oft von Gruppe zu Gruppe bzw. von Schüler zu Schüler unterschiedlich. Denn es hängt einerseits davon ab ob es sich um eine Stellung für Anfänger oder Fortgeschrittene handelt und andererseits, wie komplex beziehungsweise neu die Asana den Teilnehmern ist. Bei Anfängern, die keine Idee haben wie die Asana aussehen soll und das „Ansagen“ der Asana alleine nicht zielführend scheint, ist es sinnvoll die Haltung zu demonstrieren, sodass der Schüler ein Bild von der Asana bekommt und somit nicht nur auditive Unterstützung sondern auch visuelle Unterstützung vom Lehrer erhält. Anfänger fühlen sich oft wohler, wenn sie etwas nachmachen können und nicht von sich aus mündlichen Anweisungen folgen müssen – bei neuen und komplexen Asanas macht dies meiner Meinung nach durchaus Sinn.
Wie demonstriere ich?
Wenn der Lehrer sich für das Demonstrieren entscheidet, ist es wichtig, dies bereits im Voraus einzuplanen, da es etwas mehr Zeit benötigt und gut überlegt und vorbereitet sein muss, um den Schülern dann auch wirklich hilfreich zu sein. In der Vorbereitung ist zu planen, wie viel Zeit die Demonstration ungefähr in Anspruch nehmen wird, in welcher Position die Teilnehmer sich inzwischen befinden und wer demonstriert.
Die Position der Teilnehmer ist deshalb ein Thema, da es wichtig ist, dass jeder Teilnehmer gut beobachten kann und dass er sich in seiner Position (Sitzen, Stehen, etc.) wohl fühlt um für einige Zeit bequem verweilen zu können und dadurch keine Unruhe während des Demonstrierens entsteht.
Wichtig ist es so zu demonstrieren, dass der Teilnehmer mehrere Ansichten der Asana sehen kann und dass ihm genug Zeit zum Betrachten gegeben wird. Deshalb ist es empfehlenswert die Haltung mehrmals von unterschiedlichen Seiten vorzuzeigen (hängt natürlich von der Komplexität der Haltung ab).
Wer demonstriert, welche Art der Demonstration wähle ich?
Hier gibt es die Möglichkeit, dass der Lehrer selbst demonstriert oder, dass er einen Teilnehmer bittet sich für die Demonstration zur Verfügung zu stellen und den Anweisungen des Lehrers zu folgen.
Wenn der Lehrer selbst vorzeigt ist es wichtig, dass der Lehrer die Asana perfekt beherrscht und sie mit „vollem Einsatz“ vorzeigt – dass er sozusagen 150 % von der Asana gibt. Der Lehrer muss in dieser Situation jedenfalls seiner Lehrerrolle gerecht werden und darf die Asana keinesfalls schlampig oder halbherzig durchführen.
Wird eine Person zur Demonstration ausgewählt, so ist vom Lehrer darauf zu achten, dass der Teilnehmer aufgewärmt ist und dass er den „schwächsten“ Teilnehmer bittet sich für die Demonstration zu Verfügung zu stellen. Das stärkt einerseits den Demonstrierenden selbst und motiviert auch die anderen Teilnehmer.
Ein ganz wichtiger Punkt noch abschließend:
Frag nach der Demonstration unbedingt die Teilnehmer ob die Asana klar ist und ob alles verstanden worden ist, denn das ist schließlich ja der Sinn einer Demonstration.
Viel Spaß beim Ausprobieren und Demonstrieren